Wieviel von deiner Rolle als Frau Küppers steckt in der
Privatperson Saskia Fischer?
Naja, wir sehen uns sehr ähnlich, aber das war’s auch schon.
Ich lege nicht sooo viel Wert auf
korrektes Aussehen, benutze nie Haarspray, trage nie hohe
Absätze oder Lippenstift. Ich bin vielleicht
ähnlich professionell, nehme meine Arbeit ernst und würde nie
zu spät kommen und ähnliches…
Aber charakterlich? Ihre Verschlossenheit, Undurchdringlichkeit
und ihr scharfer Verstand, da sind
wir uns eher uneins.
Wie würdest Du Frau Küppers beschreiben?
Sie ist sehr zielgerichtet. Kennt wenig Spaß in der Arbeit,
möchte nur ungern Privates und
Professionelles miteinander vermischen, weil es so meist zu
Komplikationen im Job kommt. Dafür
nimmt sie den Beruf des Polizisten zu ernst! Heimlich- (sie
würde das nie sagen) ist die Wache
natürlich ihr zu Hause und sie liebt ihre Kollegen, wie man
eine Familie liebt. Einige mehr, andere
weniger, aber sie gehören alle für Küppers dazu und wenn es
darauf ankommt, würde sie für ihr
Team durchs Feuer gehen…gar keine Frage.
Wie bist Du zum Grossstadtrevier
gekommen?
Ich war (wie fast alle meiner Kollegen) in einer Episode als
Gast engagiert worden und scheine da
wohl eine ganz gute Figur gemacht zu haben. So lernte mich die
Redaktion kennen und ich das Team.
Jedenfalls wurde damals nach einer neuen Figur gesucht, ein
Chef für den Chef quasi. Jemand der
immer auftauchen sollte, um Herrn Matthies auf die Finger zu
gucken, er war damals der
Revierleiter. Da hat mich Jan dann vorgeschlagen. Hat er mir
gerne immer wieder unter die Nase
gerieben, dass er mich in die Sendung geholt hat, ich bin ihm
dafür bis heute dankbar!
Was macht Dir mehr Spaß, das Drehen oder Theater
spielen?
Schwer zu sagen, da es tatsächlich sehr anders ist. Theater ist
viel unmittelbarer, man beherrscht viel
mehr die Situation. Man beschäftigt sich mindestens 6 Wochen
mit einem Stoff, jeder Satz wird da
durchdrungen mit Regie, Dramaturgie und Kollegen… man ist wie
in einer Blase. Man ist dabei wie
das Bühnenbild entsteht, bespricht Kostüme und und und… Das
Theater wird zu deinem
Wohnzimmer. Der Moment, wo der Vorhang aufgeht, ist deiner,
einzigartig und unwiederbringlich.
Du bekommst übergangslos die Quittung für das was du tust, das
Publikum atmet im besten Fall mit
dir und dem Schicksal deiner Figur.
Beim Drehen gibst du diese Verantwortung ab, nachdem du Szenen
gespielt hast. Szenen werden
meist wild durcheinander gewürfelt, man dreht ja leider nicht
in der originalen Reihenfolge, in dem
der fertige Film gezeigt wird. Manchmal dreht man die letzte
Szene zuerst, dann den Anfang und
irgendwann dann die Mitte und das Ganze über einen langen
Zeitraum, nicht an einem Tag
hintereinander weg. Du siehst das Resultat Monate später, wo
dann Sätze weggeschnitten, Musik
unterlegt und die Bilder ganz anders aussehen, als wie du sie
dir vorgestellt hast. Einige Kollegen, bist
du nie begegnet, obwohl sie ebenfalls in der Folge spielen und
und und das ist nicht so schön wie
beim Theater.
Dafür ermöglich der Film eine größere Tiefe, weil du viel
weniger machen musst/darfst. Rein
technisch, deine Bewegungen sind viel kleiner, deine Stimme
muss nicht in den dritten Rang reichen,
ein Augenklimpern kann was erzählen, das wäre auf der Bühne
undenkbar. Dafür ist das ganze Team
um dich herum viel näher an dir dran. Das ist nicht einfach,
auf der Bühne bist du alleine. Hier rückt
dir jeder auf die Pelle, während man sich konzentriert wird
dauernd an einem rumgefummelt, das
Mikro gerichtet, die Haare besprüht, das Kostüm zurecht
gezurrt. Man sieht dir durch die Linse jede
Unsicherheit an. Das Tempo beim Film ist ein viel größeres und
der Moment der Arbeit ist schnell,
verlangt jedoch eine große Intimität, während der äußerliche
Zustand das absolute Gegenteil davon
ist.
Ich könnte noch viel darüber sagen, aber das würde ausufern.
Die Suche nach der Figur ist immer die
gleiche (ob Theater oder Film). Man geht mehr unterschiedliche
Wege. Ich glaube, beim Film muss
man viel selbstständiger sein, weil du einfach weniger Zeit
hast!
Aber das war gar nicht die Frage, oder? Ich mag beides wirklich
gern!
Wolltest du schon immer Schauspielerin werden oder gab
es noch andere Alternativen für dich?
Eigentlich nicht wirklich. Ich wollte irgendetwas
künstlerisches machen, da bestand kein Zweifel.
Mit wem würdest Du gerne mal Drehen?
Mit all meinen Helden… Robert de Niro, Frances McDormand, Meryl
Streep, Elisabeth Taylor, Laura
Linney, Edward Norton, Helena Bonham Carter, Julianne Moore,
Alan Rickman, Sean Penn, Daniel
Day-Lewis, Jennifer Lawrence, Helen Hunt, Sam Rockwell, Denzel
Washington, Clint Eastwood,
Katharine Hepburn, Jack Lemmon, Tom Hanks, Marlon Brando, Gary
Oldman, John Cusack, Al Pacino,
Ben Kingsley, George Clooney, Peter Sellers, Jake Gyllenhaal,
Joaquin Phoenix… ich hör jetzt mal auf!
Schaust du dir deine eigene Filme Filme bzw Serien
an?
Heimlich, ja! Das ist schwer, ich kann mich nicht gut
ansehen!
Wie würdest Du dich selber beschreiben?
Ich hoffe, ich bin jemand, der sich selbst sich nicht zu ernst
nimmt. Habe das Glück ein paar Talente
zu haben. Ich lache gerne, bin eigentlich faul, habe wenig
Angst, bin schnell zu verunsichern…
Diese Antwort wird glaube ich schnell zu komplex. Da kann ich
nicht zwischen Homeschooling und
Mittagessen beantworten… es soll ja klug, wahr und lustig sein!
Das sagt auch schon viel über mich
aus.
Was für Musik hörst Du? Welchen
Interpreten?
Auch hier komme ich an meine Grenzen mit der Beantwortung.
Einfacher wäre zu sagen, was ich
nicht mag. Es kommt auf die Zeit und den Zustand an, in welchem
ich gerade bin. Ich höre alles
gerne. Ich würde nie auf die Idee kommen deutschen Schlager zu
hören, das ist mir fremd.
Ansonsten finde ich auf meiner Playlist so ziemlich alles!!!
Was bedeutet für dich Glück?
Mein Sohn.
Was war für dich der emotionalste Moment am Set vom
„Großstadtrevier“!
Schwer, da gab es viele kleine und große Momente. Der
traurigste, als Marc Zwins seinen letzten
Drehtag hatte! Ich liebte Krabbe, er war eine wunderbare
Herausforderung für Frau Küppers und
Marc ist ein wunderbarer Kollege, den ich sehr, sehr
vermisse!
Wie stehst Du Fan Treffen und Fan Arbeiten
gegenüber?
Ich bin für alles offen!